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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Mittelalter - S. 139

1889 - Gotha : Perthes
139 nmlich, dem er nach dem Aussterben der askanischen Markgrafen von Bran-denburg (f 1319) die Markgrafschaft verliehen hatte (1323), verschaffte er 1342 durch Vermhlung desselben mit Margareta Maultasch, der Erbin von Tirols, auch diese Grafschaft. Da der Kaiser die bestehende Ehe Margaretas mit dem Luxemburger Johann Heinrich fr aufgelst erklrte, ohne die kirchliche Ehescheidung abzuwarten, so sprach der Papst (Clemens Vi.) Ludwig von neuem die Krone ab. Wiederum wiesen die Kurfrsten 1344 die ppstliche Einmischung in die Reichsangelegenheiten zurck, aber von Lud-wig sagten sie sich los und verwarfen sein Ansinnen, die Krone seinem Sohne Ludwig zugeben, ja, durch neue dynastische Erwerbungen gereizt, erklrten sie ihn in bereinstimmung mit dem Papste fr abgesetzt und whlten den Sohn des Bhmenknigs Johann, Karl (Iv.), zum Könige (1346). Noch vor Ausbruch des Kampfes starb3) Ludwig (1347). Die Wittelsbacher setzten anfangs den Widerstand fort und stellten 1349 den tapferen Gnther von Schwarzburg als Gegenknig auf, lieen ihn aber bald fallen und vershnten sich mit den Luxemburgern. Karl Iv. (13471378) war an Bildung und Regierungskunst allen zeitgenssischen Fürsten weit berlegen und erzielte durch meisterhafte diplomatische Gewandtheit in einer schwierigen Zeit nicht unbedeutende Erfolge; indem er sich unter Anerkennung der gegebenen Zustnde mit einer ueren Ordnung der Verhltnisse begngte, bte er scheinbar eine grere Herrschaft aus als seine Vorgnger; in Wirklichkeit fehlte auch ihm die oberste Leitung der Dinge; durch das Zugestndnis der Hoheits-rechte an die Kurfrsten gab er die Herstellung einer tinpituchin Zentralgewalt fr immer auf. Das gespaltene Italien rief Karl Iv., wie seinen Grovater, als Retter herbei; mit geringer Macht erschien er daselbst (1354), ohne die Absicht, sich in den Streit der Parteien einzulassen. Da er niemandes Rechte und Herrschaft angriff, fand er allgemein Anerkennung; nachdem er 1355 in Mailand vom Erzbischof mit der lombardischen und durch einen ppstlichen Legaten in Rom mit der Kaiserkrone geschmckt worden war, kehrte er eilends nach Deutschland zurck ^) und ordnete hier durch die sogen, gol-dene Bulle 6) 1356 unter anderem die Knigs whl und die Stellung der Kurfrsten. Fr die Knigswahl ward bestimmt, da der Kurfürst von Mainz nach dem Tode eines Knigs die anderen Kurfrsten zur Wahl nach Frankfurt a. Main einladen, die Mehrheit der Stimmen entscheiden und diese von folgenden Fürsten abgegeben werden sollten: den Erzbischfen von Mainz, 1) Meinhard, Graf von Tirol, Herzog von Krnten _Heinrich, f 1335; Krnten kam an sterreich _ Margareta, vererbte, da ihr Sohn Meinhard aus 2. Ehe starb, 1363 Tirol an sterreich. 2) Ludwig zog bei d. kinderlosen Tode Wilhelms Iv., Grafen von Holland u. Seeland (t 1345) diese niederrheinischen Gebiete als erffnete Reichslehen ein. 3) In der Frauenkirche in Mnchen ward er beigesetzt. 4) Der 2. Zug Karls Iv. nach Rom (1368) war ebenso bedeutungslos wie der erste. 5) Jeder wichtigen Urkunde des deutschen Reiches wurde ein goldenes kaiserl. Siegel, in einer Kapsel (bulla) beschlossen, angehngt; das Wort bulla" wurde dann fr die Urkunde selbst gebraucht.

2. Das Mittelalter - S. 140

1889 - Gotha : Perthes
140 Trier, Kln, dem Könige von Bhmen, Pfalzgrafen bei Rhein, Herzog von Sachsen-Wittenberg und dem Markgrafen von Brandenburg *). Die Krnung sollte in Aachen, der erste Reichstag des neuen Knigs in Nrnberg stattfinden. Den 7 Kurfrsten gestand der Kaiser die Unteilbarkeit und Erb-lichkeit ihrer Gebiete, den Genu der Regalien in denselben, sowie das ius de non evocando und de non appellando, d. h. das Recht, da kein Unterthan von einem fremden Gericht belangt werden und von dem kurfrstlichen Gericht an die hhere Instanz (Kaiser) sich wenden drfe, feierlich zu; somit war die kurfrstliche Landeshoheit ausgebildet. Karls Hauptthtigkeit war nicht den Reidmngelegenheiten, sondern seinem Erblande Bhmen gewidmet, mit dessen Verwaltung ihn sein Vater frh betraut hatte; nad) jeder Richtung hin frderte er die Kultur des Landes, des. hob er seine Residenz Prag; er schmckte sie durch Bauten (Dom u. Palast auf dem Hradschiu. Moldaubrcke u. a.), und gab ihr durch Grn-duug der Universitt-) (1:348), der ersten im deutschen Reich, eine allgemeine Bedeutung. Zugleich war er auf die Vergrerung der bh-milchen Hausmacht eifrig bedacht; durch geschickte Benutzung der Verhlt-nisse und nicht am wenigsten durch Geld, das er durch ausgezeichnete Ver-waltung in reid)em Mae besa, brachte er die Lausitz, Schlesien und Brandenburg an sein Haus. Diese groe luxemburgische Macht zersplitterte er indes kurz vor seinem Tode (1378) wieder, indem er Brandenburg seinem zweiten Sohne Sigismund bertrug. Seinem ltesten Sohne Wen-zel. dessen Wahl zum Könige er durch groe Summen bei den Kurfrsten durchgesetzt hatte, hinterlie er Bhmen mit den Nebenlndern Schlesien und Lausitz. Heinrich Vii., Graf von Luxemburg (Ltzelburg) ^ Johann. Herzog von Luxemburg 3), König von Bhmen^-''' Karl Iv., König von Bhmen Johann Heinrich. Markgraf von Mhre - ' Weuz.'l Sigismund, ") Jobst (Jost) oder Jod'cus, König v. Bhmen. Markgr. v. Brandenburg, , Markgraf von Mtzren. f 1419. König von Ungarn, : >n.'( -> * fr König vtbohmen (nach Wenzels Tode)__ Elisabeth. Gem.: Albrecht Ii. v. sterreich, Erbe d. Luxemburger (Ungarns, Bhmens u. d. deutschen Krone). D. Per Zerfall' des Meiches (unter den letzten Luxemburgern). Den Mangel einer starken Zentralgewalt empfand niemand mehr als die Städte, deren Gedeihen in Handel und Gewerbe von dem Frieden und der Sicherheit im Innern und dem Ansehen des Reiches nach auen abhing. Auf Selbsthilfe angewiesen, vereinigten sie sich zum Sd)utze der kaufmnnischen Angelegenheiten im Norden zu der Hanse; im Sden (namentl. in Schwaig Von einer Mitwirkung des ppstl. Stuhles bei d. Wahl war nicht die Rede, und wurde somit der Renser Beschlu 1338 stillschweigend anerkannt. 2) nach dem Vorbild der Pariser (vgl. spter Frankreich unter Lndwlg Ix.). 3) Luxemburg, das Johanns 3. Sohn. Wenzel, erbte, kam spter (1443) durch Kauf an Philipp d. Guten, Herzog von Burgund.

3. Das Mittelalter - S. 148

1889 - Gotha : Perthes
geborene Westfalen; Freischffe aber konnte jeder freie1), unbescholtene deutsche Mann werden; mit dem steigenden Ansehen der Verne suchten selbst geistliche und weltliche Fürsten eine Ehre darin, Freischffen zu werden (sich in Westfalen wissend machen zu lassen). Zwischen 1430 u. 1440 lag der Hhe-Punkt der Vemgerichte, die bei Rechtsverweigerung sich fr alle mglichen Flle als die berufenen Gerichtshfe betrachteten. Die Strafe, welche bei Hand-hafter That angewandt ward, blieb die einzige der Vemgerichte. Die Verne oder das heimliche Gericht fand unter freiem Himmel und am hellen Tage statt, nur muten sich bei Strafe des Stranges alle Unwissenden (Nichtschffen) fern halten. Der Klger (ein Schffe) beeidete seine Klage mit 2 Eideshelfern (Schffen); dann wurde die Vorladung beschlossen und die Heischebriefe dem Verklagten zugestellt; erschien dieser nicht vor Gericht, so gewann der Klger seine Klage mit 6 Eideshelfern. Der Verurteilte (Verlernte) wurde mit dem Strick gehngt, wenn mindestens 3 Schffen ihn ergriffen. Die Zahl der wirklich vollzogenen Todesurteile scheint gering gewesen zu sein; sicher hat die Verne Deutschland auf kurze Zeit mehr erschreckt als vor der herrschenden Unsicherheit und Gewaltthtigkeit geschtzt. Fr verwickelte Rechtsfragen reichte die Gerichtsweise nicht aus, zumal alle Sthle gleichberechtigt waren und das Arnsberger Kapitel nickt Macht genug hatte, eine oberste Entscheidung herbeizufhren. Als mit der erstarkenden landesfrstlichen Gewalt gengende Rechtssicherheit geschaffen wurde, verlor die Verne den Grund unter den Fen; schon Ende des 15. Jahrh. hatte sie sich berlebt. Trotz aller Zusagen war Wenzel 10 Jahre lang (seit 1387) aus Bhmen nicht herausgekommen und hatte somit das Reich strflich vernachlssigt. Erbittert der fein Verhalten, setzten ihn die 4 rheinischen Kurfrsten auf dem Knigsstuhl bei Rense ab (1400) und whlten den Pfalzgrafen Ruprecht (1400 bis 1410) zum König; der klgliche Ausgang des italienischen Zuges, auf dem derselbe den von Wenzel zum Herzog von Mailand erhobenen Johann Galeazzo Visconti demtigen wollte, brachten ihn um alles Ansehen; er starb 1410. Die Mehrheit der Kurfrsten whlte Jobst (od. Jost) von Mhren (14101411) zum Könige; als dieser 1411 starb, erlangte sein Vetter , Sigismund (14111437) die Krone. Die Umstnde ermglichten es ihm, zur Wiederherstellung der kirchlichen Einheit ein allgemeines Konzil in Konstanz (14141418) zu versammeln; scheinbar stand das Kaisertum 2) wieder an der Spitze des christlichen Abendlandes; tatschlich beherrschte Sigismund das Konzil nicht. Sein Wortbruch an Hufe bewirkte, da die Bhmen ihm bei dem Tode seines Bruders Wenzel (1419) die Anerkennung der Nachfolge verweigerten. Whrend das Reich den Plnderungszgen derhussiten erlag (vgl. Abschnitt Ii), war er selbst beschftigt, sich die Herrschaft in Ungarn3), 1) Die Freiheit umfat jetzt alle, die Eigentum (einen eigenen Rauch) haben. 2) Sigismund erwarb die Kaiserkrone erst 1433 ohne Glanz u. Ruhm. 3) Das Geschlecht des Arpad ['rpab], dem Stephan d. Heilige (vgl. S. 75. 2) angehrte, war 1301 ausgestorben. Unter den Kronbewerbern war durch Begnstigung des Papstes Karl Robert v. Anjou, der Sohn Karls Ii. v. Neapel, aus den Thron gekommen; dessen Sohn war Ludwig d. Groe, der mit Ungarn Polen vereinigte (f 1382) Maria, Erbin v. Ungarn Hedwig, von d. Polen 1384 auf d. Thron gehoben Gem.: Sigismund Gem.: Jagjello, Grofrst v. Littauen (Wladislaw vgl. S. 131).

4. Das Mittelalter - S. 186

1889 - Gotha : Perthes
186 alters, in dem 1430 gestifteten Orden des goldenen Vliees vereinigte der Herzog den hchsten Adel um seine Person. In der Mitte des englischen, franzsischen und deutschen Reiches gelegen, bte die burgundische Macht nach allen Seiten hin einen bedeutenden Einflu aus und nutzte einen ehrgeizigen Fürsten zu weiteren Erwerbungen und hheren Zielen antreiben. Da folgte auf Philipp den Guten sein Sohn. Karl der Khne (1467 1477), eine ungestme und rcksichtslose Natur. Zu dem glnzenden ritterlichen Lehnsheere fgte er eine Sldnertruppe von etwa 20 000 schwergersteten Fuknechten. Vor allem galt es. den territorialen Zu= sammenhang der sdlichen burgundischen Striche (Herzogtum u. Freigrafschaft B.) und nrdlichen niederlndischen Gebiete herzustellen. Die trnnen Verhalt-nisse im deutschen Reiche und die Schlaffheit Friedrichs Iii. luden ihn frmlich ein, jene Verbindung im Osten der das Herzogtum Lothringen (zivisch. Luxem-brg u. d. Franche Comtt) zu suchen. Die Verlobung seiner Tochter und Erbin Maria mit dem Sohne Friedrichs, Maximilian, sollte der Kder werden, den Kaiser fr seine Plne zu gewinnen; er forderte zunchst die Reichs-verweserschaft fr alle Lnder links vom Rhein und den kniglichen Titel; in Trier kamen beide 1473 zusammen, um den Vertrag abzuschlieen, ^n fieberhafter Erregung verfolgten insbesondere Ludwig Xi. und die Schweizer das buraundisch-habsburgische Bndnis. Karl selbst verdarb durch sein bermutiges Austreten und das Hinausschieben der frmlichen Verlobung sane Sache. Friedrich Iii. brach die Verhandlungen ab. Karl griff nun zu den Waffen und hoffte mit der Eroberung der Festung Neu (a. l. Ufer des Niederrheins, oberhalb Dsseldorfs) eine sichere Stellung am Rhein zu gewinnen. Aber die Belagerung zog sich hin; die Einnahme der Festung aufzugeben, verhinderte Karls starrer Trotz und seine militrische Ehre. Indessen erhoben l^ch wider ihn von allen Seiten die Gegner. Vor allem schlo Ludwig Xi. 1474 den fr das franzsische Knigtum so folgenreichen Vertrag mit den Schweizern, durch welchen diese sich gegen ein Jahrgeld fr alle Zeit zur Stellung von Hilfstruppen verpflichteten. Durch franzsisches Geld bestimmt, begannen^fte sogar mit Einfllen in das Burgundische den Krieg gegen Karl. Den Eidgenossen schlo sich der Herzog Ren von Lothringen an. Zu.dem nt= sah von Neu sammelte endlich auch Kaiser Friedrich Hi- ein jicichshcer, das in der seit langer Zeit unerhrten Strke von 100 000 Mann im Frhling 1475 dem burgundischen Heere gegenberlagerte. Karl war in der belsten Lage und suchte nun von Neu fortzukommen. Indem er jetzt die Verlobung seiner Tochter zusagte, gewann er Friedrich Iii., der die Ehre des deutschen Reiches preis gab und heimlich Frieden schlo. . Karl warf sich nun mit aller Macht auf die andern Gegner, er besetzte Lothringen und machte die Hauptstadt Nancy (a. d Meurthe r. Nebenfl. d. Mosel) zum Mittelpunkt seiner Herrschaft. Anfangs des I. 147 uberstieg er von der Franche Comtt aus die Jurapsse, um die Schweizer zu zchtigen. aber bei Gr ans on (im Sdw. d. Nienburger Sees) wurde er be,iegt und erlitt, als er, die Schmach zu tilgen, in demselben ^ahre den Angriff erneuerte, bei Mutten (am gleichnamigen See) eine 2. Niederlage. Der vertriebene Herzog Ren kehrte jetzt nach Lothringen zurck und zog in Nancy wieder ein, sah sich aber bald von Karl hier eingeschlossen, er eilte persnlich nach der Schweiz, um Entsatz fr Nancy zu erlangen; man gestattete

5. Das Mittelalter - S. 191

1889 - Gotha : Perthes
191 denz (1485) nach Wien1) verlegte, trumte Friedrich Iii. doch dunkel von einer Weltmacht seines Geschlechts 2). Den Grund dazu legte er in der That durch die Vermhlung^) seines Sohnes Maximilian mit Maria, der Tochter Karls des Khnen von Burgund, an der er bei Lebzeiten Karls fort und fort gearbeitet, und der er im Nener Kriege die Ehre des deutschen Reiches geopfert hatte (vgl. S. 186). Durch diese Heirat, welche nach. Karls Tode wirklich zustande kam, wurden zu dem habsburgischen Besitze (sterreich, Steiermark, Krnten, Krain, Tirol u. den sogen, vordersterreichischen Landen, dem Breisgau u. d. sdl. Elsa) die Freigrafschaft Burgund (Franche Comti) und die (burgundischen) Niederlande hinzugefgt. Diese groe Erwerbung hinderte im W. zunchst den weiteren Verfall des Reiches, und der Krieg, den Maximilian um die Behauptung der neuen Lnder mit Frankreich begann, erhielt geradezu nationale Bedeutung; auch der niedere deutsche Adel fand wieder Verwendung in kriegerischen Aufgaben als Fhrer der (deutschen) Landsknechts Heeres deren erste Gestaltung auf Maximilian zurckgeht. In der Nation regte sich das Gefhl, datz es einer greren Einheit be-drfe, um dem Andrang der Nachbarreiche zu wehren. Der Anfang zu einer staatlichen Reform ward denn auch in dem zerrissenen Schwaben gemacht, wo sich 1488 die Städte nicht nur mit den Prlaten und Rittern, sondern auch mit den Fürsten zu dem schwbischen Bunde vereinigten; ein Bundesrat trat an die Spitze; insbesondere gelang es, ein schlagfertiges Bundesheer zu schaffen. Durch den engen Anschlu an den schwbischen Bund, dem er als Herr der vordersterreichischen Lande (seit 1490) angehrte, erwarb Maximilian eine bedeutendere Stellung im Reiche, soda es ihm glckte, mit schwbischen Truppen die Herrschaft sowohl in den Niederlanden als in sterreich zu gewinnen. Als Friedrich Iii., von dem man vergeblich eine Reform der Verfassung gefordert hatte, 1493 starb, sah die Nation mit Vertrauen auf Maximilian, der durch seine Teilnahme fr Kunst und Wissenschaft, seine kriegerischen und ritterlichen Neigungen, seine Leutseligkeit eine allgemeine Volksbeliebtheit besa. Dieser freilich verfolgte bald weit von den nationalen Aufgaben ablenkende Ziele. Die Versuche einer staatlichen Reform. Durch die Vermhlung seines Sohnes Philipp mit Johanna, der Tochter Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien (vgl. S. 189) erwarb Maximilian I. (1493 bis 1519) fr sein Haus zu dem deutsch-burgundischen Besitz das Anrecht auf das spanische Knigreich mit seinen Nebenlndern. Indem so ein Welt- 1) Das Herzogtum sterreich besa nach dem Tode von Ladislaus Friedrich Iii., erst mit seinem Bruder Albrecht, dann nach dessen Tode (1463) allein; aber von 1485 bis zu seinem Tode hatte der Ungarnknig sterreich unter der Enns in seiner Gewalt. 2) Wenigstens werden die Buchstaben in seinem Tagebuch A. E. I. 0. U. als Austriae Est Imperare Orbi Universo (Alles Erdreich Ist Oesterreich Unterthan) gedeutet. 3) Bella gerant alii, tu felix Austria nube; Nam quae Mars aliis, dat tibi regna Venus. 4) ursprnglich Sldner (Fuvolk) aus den Erblanden Maximilians; an der Spitze eines Fhnleins stand ein Hauptmann, neben ihm der Fhndrich und der Feldweibel; mehrere Fhnlein (in bcr Regel 10 zu 300 Mann) bildeten ein Regiment unter einem Obersten; mehrere Regimenter standen unter einem Feldhauptmann.

6. Das Mittelalter - S. 232

1889 - Gotha : Perthes
232 1431 Erffnung des Baseler Konzils; Kirchenreform wird ernstl. in An-griff genommen (Freiheit der Kapitelwahlen, Abschaffung der Palliengelder, Annaten). 1433 Prager Kompaktaten (Zugestand-nis des Laienkelchs an diebhmen). 1438 Pragmatische Sanktion (Begrndung einer sranzs. Landeskiche). 1448 Wiener Konkordat; Preisgabe der Kirchenreform in Deutschland durch Friedrich Iii. (s. Geheimschreiber Enea Silvio de' Piccolo-mini. Pius Ii.) Papsttum geht aus dem Ansturm der Konzilien in seinem geistl. Ansehen wesentl. unverkrzt her-vor; Pius Ii. erklrt (1460) jede Berufung an ein Konzil fr Ketzerei. Ppste erliegen der humanistischen Weltanschauung; Nikolaus V. (1447) ist ein Freund der Huma-nisten, Pius Il (1458) selbst Humanist; das politische Streben der Ppste geht auf Begrndung eines italienisch. Frstentums. 1492-1503 Alexander Vi. (Rodrigo Borgia), geleitet von Sinnenlust u. Herrsch-begier (lein Sohn Cesare Borgia). 1503-1513 Julius Ii., Begrnder der ppstlichen Monarchie. 1512 Im Bunde mit Venedig n. den Schweizern vertreibt Julius Ii. die Franzosen aus Italien 1513-1521 Leo X., sthetischem Genu ergeben; Rom wird die klassische Stadt der Welt (Michelangelo, Rasael). Iii. Erneuerung universaler Kmpfe. 1. Bildung des osmanischen Weltreichs. Ende des 13. Jahrh. grndet der Türke Osman ein Sultanat in Kleinasien; die Byzantiner werden aus Kleinasten vertrieben, um die Mitte des 14. Jahrh. bereits in Europa bedrngt (Verlust von Adrianopel u. Philippopel). Ser-bien u. Bulgarien werden den Osmanen zinspflichtig. 1396 Niederlage des franzs. Ritter-Heeres bei Nikopolis. Die Osmanen werden durch die Au-griffe der Mongolen geschwcht. 1402 Osmane Bajestd wird bei Angora von Timnr besiegt u. gefangen. 1444 Niederlage eines Kreuzheeres bei Warna. 1453 Mohammed Ii. erobert Konstanti- nopel ; Serbien, Bosnien werden trkische Provinzen. Osmanen dringen erobernd sowohl an der Donau als im mittellndisch. Meere vor. 1517 Selim I. zerstrt das Mamelukenreich in gypten (Vernichtung des Kalifats zu Kairo). Sultan zu Konstantinopel ist fortan geistl. Oberhaupt des Islam. 1521 Snleiman Ii. (15201566) erobert Belgrad. (1522 Rhodos). 1526 Ludwig Ii. von Ungarn wird bei Mohacs besiegt (+). 1529 Snleiman Ii. vor Wien. 3. Bildung des spanischen Weltreichs. Nach dem Sturz der Omaijaden (1031) zersplittert sich die arabische (maurische) Macht in Spanien; siegreich dringen von N. die christl. Reiche vor; im 15. Jahrh. ist die arab. Herrschast auf Granada beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands von Aragonien und Jsabellas von Castilien bildet sich das spanische Reich; die spanische Kirche wird in Mittelalter!. Geiste reformiert und zugleich dem Knig-tum dienstbar; mit Hilfe der Inquisition wird auch jeder poli-tische Widerspruch unterdrckt. _ 1492 Eroberung Granadas durch die katholischen Könige. Entdeckung Amerikas durch Columbus. 1501 Ferdinand erwirbt in Italien zu Sicilien noch Neapel. 1516-1556 Karl I., geb. 1500 zu Gent, als Enkel Ferdinands u. Jsabellas König von Spanien (mit Neapel, Sicilien, der neuen Welt), als Sohn Philipps des Schnen Herr der burgundischen Nieder-lande, vgl. Stammtafel S. 189. 1519 Karl wird zum deutschen Kaiser gewhlt (V.), als Enkel Maximilians Herr der dentsch-habs-burgischen Lande (vgl. S. 191 ob.). 1520 Kaiserkrnung Karls V. zu Aachen 1519-1521 Eroberung Mejikos durch Ferdinand Cortez, 15311533 Perus durch Franz Pizarro. 1521 Karl V. auf dem Reichstag zu Worms; das Haus Habsburg erwirbt das Herzogtum Wrtem-berg; den dentsch-habsbnrgischen Besitz giebt Karl an seinen Bruder Ferdinand; durch dessen Heirat mit Anna, Schwester Ludwigs Ii. von Ungarn und Bhmen (t 1526

7. Das Mittelalter - S. 185

1889 - Gotha : Perthes
185 reich in gypten und Syrien und machte zugleich dem Schattenkalifatx) in Kairo [feiro] 1517 ein Ende. Fortan betrachteten sich die osmanischen Sultane als die geistlichen Oberhupter der islamitischen Völker. Von dem Bewutsein seiner Weltstellung erfllt, bernahm bei Selims I. Tode sein einziger, hochbegabter Sohn, Suleiman Ii., die Regierung (15201566). Unter ihm erlangte das osmanische Reich seinen hchsten Glanz; mit Glck fhrte er den Kampf an der Donau wie am gischen Meer; 15*21 eroberte er die wichtige serbische Festung Belgrad (a. Einst. der Save in d. Donau), 1522 nach heldenmtiger Verteidigung der Johanniter Rhodus (vgl. S. 128). Darauf begann er seine verheerenden Zge gegen Ungarn; in dem mrde-tischen Kampfe bei Mohcs [nti'htsch] (a. d. Donau oberh. der Mndung der Drau) 1536 sank die Blte der ungarischen Nation dahin; der junge König Ludwig Ii. fand auf der Flucht den Tod. Der in Ungarn ausbrechende Krieg um die Thronfolge machte Suleiman hier vollends zum Herrn des Landes. 1529 drang er bis Wien vor, das ihm indes heldenmtigen Widerstand leistete. ^ ' Whrend so der Islam seine universalen Kmpfe gegen die christliches Volker siegreich fhrte, lagen diese selbst mit einander im Kampf; die mchtigsten Staaten, die sich gebildet hatten, Frankreich und die |panifch = deutsche (habsburgische) Macht stritten um den Besitz Italiens und der alten rmischen Kaiserkrone. 2. Die Ausbildung des Gegensatzes der franzsischen und spanisch-deutschen (Habsburgischen) Macht. A. Arankreich. a) Die Vollendung der inneren Einheit. Die militrischen und administrativen Neuerungen, welche in Frank-reich eine neue Ordnung begrndeten, hatte der schwache Karl Vii. mehr zu-gelassen, als persnlich ins Leben gerufen; der eigentliche Begrnder der ab-soluten Knigsmach,t ist sein Sohn Ludwig Xi. (1461 1483); mit bewuter Berechnung hat derselbe die feudalen Ordnungen zu beseitigen gesucht, insbesondere auch auf die Vernichtung der Macht der groen Feudalherren hin-gearbeitet; durch den Zerfall der grten Vasallenmacht, der burgundischen, sah er am Ende seines Lebens sein Ziel erreicht. Zu der Freigrafschaft Burgund (Franche Comts, dem Gebiete des Doubs [t>u] zwisch. d. ob. Saone u. d. Schweizer Jura) und der Grafschaft Flandern (zwisch. Scheide u. Meer), welche der Stammvater der burgundi-schen Linie der Valois, Philipp der Khne (vgl. S. 165. 4), zu seinem Herzogtum Burgund (westl. von der Franche Comti) erworben hatte, hatte sein Enkel, Philipp der Gute (14191467), die Grafschaft Artois (sdwestl. v. Flandern), die friesischen Gebiete, Seeland und Holland, die nieder-lothringischen, Brabant, Hennegau, Namur, Luxemburg (vgl. S. 155), hinzugefgt. Der Besitz der durch Handel und Gewerbthtigkeit blhenden flandrischen und brabantischen Lande gestattete ein glnzendes Auftreten; an dem prunkvollen Hofe entfaltete sich noch einmal die ritterliche Herrlichkeit des Mittel- 1) 12.6 hatte der Mamelukenfhrer (vgl. S.44) Bibars in gypten das Sultanat wl ^fs^i iut Befestigung leiner Herrschaft hatte er einen Sprling aus dem Hause Oogl @ 126 3)Uen Qnetannt a8 Kalifat von Bagdad war 1258 untergegangen

8. Das Mittelalter - S. 187

1889 - Gotha : Perthes
187 ihm, Mannschaften in Sold zu nehmen; mit Hilfe von 8000 solcher Reislufer wurde Anfang 1477 das burgundische Heer vor Nancy geschlagen; Karl selbst fiel. Den grten Gewinn von Karls Tode zog Ludwig Xi., der sich nicht nur von seinem gefhrlichsten Gegner befreit sah, sondern auch das Herzog-tum Burgund mit der Krone vereinigte. Die Freigrafschaft und die nrdlichen Gebiete (die sogen, burgundischen Niederlande) verblieben als Erbe der Tochter Karls, Maria, welche 1477 mit Maximilian sich vermhlte. Nach dem Tode Ludwigs Xi. (1483) erhoben sich unter seinem jugend-liehen Sohne Karl Viii. (14831498) noch einmal die Groen; aber endlich kam Frankreich zu voller innerer Ruhe unter einem einheitlichen und starken Knigtum. Den kriegerischen Neigungen des Adels gab der ritterliche König durch zahlreiche Turniere Befriedigung und zuletzt in einer auswrtigen Unter-nehmung ein bestimmtes Ziel; als Erbe des Hauses Anjou, das von dem Hause Aragon in Neapel verdrngt war (vgl. S. 171), rstete er zu einem Zuge nach Italien; ja die hchsten Ziele zeigte er dem Rittertum; der Er-oberung Neapels sollte die Konstantinopels und ein Kreuzzug gegen die Trken folgen. b) Die Kmpfe in Italien. Im Sommer 1494 rckte Karl Viii. mit einem glnzenden Heere nach Italien; in Florenz hatten ihm die Predigten Sa Vonaro las den Boden geebnet; derselbe sah in ihm den Abgesandten Gottes, der da komme, Italien die Freiheit zu bringen und die ent-artete Kirche zu reformieren. Bei Annherung der Franzosen vertrieb das Volk den unwrdigen Piero de' Medici und bereitete Karl einen festlichen Empfang. Jubelnd begrten ihn die Neapolitaner als Befreier vom aragonischen Joch (1495). Wie im Triumph war Karl durch Italien gezogen; freilich ebenso schnell, wie sie gewonnen, strzte seine Macht zusammen. Die durch seine pltzliche Eroberung erschreckten Mchte*) erholten sich von ihrer Betubung und traten auf Betreiben Ludovico Moros, der u. a. durch die erhobenen Ansprche der Orleans2) auf Mailand sich beunruhigt fhlte, zu einer groen Liga zusammen. Hierdurch gezwungen, kehrte Karl Viii. 1495 nach Frankreich zurck. Sein Nachfolger, der Organs Ludwig Xii. (14981515), nahm die italienischen Plne wieder auf; er eroberte (1499) kraft seines Erbrechts (vgl. Anm. 2) Mailand und nahm Ludovico Moro gefangen (1500), der sein Leben in elender Hast in Frankreich beschlo. In Neapel rckte indes gleichzeitig mit den Franzosen Ferdinand der Katholische ein (1501); der letztere behauptete das Knigreich und vereinigte es mit Aragonien und Sicilien. Mit Hilfe der zu Cambray (1508) gegen Venedig abgeschlossenen Liga hoffte Ludwig Xii. die stlichen, von der Republik eroberten mailndischen Gebiete zurckzugewinnen; indes wute Venedig durch rechtzeitige Nachgiebigkeit die Liga zu sprengen; insbesondere ward Papst Julius Ii. befriedigt (vgl. 1) Venedig, Alexander Vi., Ferdinand Ii. von Neapel, Ferdinand der Katholische von Aragonien, Maximilian. 2) Ludwig Xii., Enkel einer Visconti (vgl. S. 165. 4) behauptete ein nheres An-recht aus Mailand zu haben als die Sforza.

9. Das Mittelalter - S. 188

1889 - Gotha : Perthes
188 S. 181), dessen khne Politik dann auf die Vertreibung der Fremden aus Italien ging. Im Bunde mit Venedig und den Schweizern, denen Ludwig Xii. den Vertrag von 1474 gekndigt hatte, jagte er in der That 1512 die Franzosen der die Alpen zurck. Die glnzende Stellung Frankreichs in Italien war bei dem Tode Ludwigs Xii. (1515) ebenso verloren, wie bei dem Tode Karls Viii. Franz I., an den die Krone kam (1515 1547), begann zum dritten Male den Kampf in Italien; durch den groen Sieg bei dem Dorfe Mari-gnano [-j'no] (sdstl. von Mailand) 1515 der die Schweizer Sldner x) eroberte er Mailand zurck und stellte das Ansehn Frankreichs nach auen glnzend her. Auf ein hheres Ziel indes war sein Geist gerichtet; bei dem Tode Maximilians (1519) dachte er an die Erwerbung der deutschen Krone und des rmischen Kaisertums; er trat dadurch in den schrfsten Gegensatz zu dem Hause Habsburg, das sich von Valois in einem alten Besitz bedroht sah und mit allen Mitteln den groen Kampf aufnahm. B. Die spanisch - deutsche (Hasurgische) Macht, a) Spanien. (Seine Einigung und Erhebung zu einer Weltmacht.) Die Herr-schaft der Omaijaden (vgl. S. 44) in Spanien hatte im 10. Jahrh. eine hohe Blte in Handel und Gewerbe, Knste) und Wissenschaft entfaltet und die Grenzen gegen die christlichen Reiche in den afturischen und cantabrischen Gebirgen (vgl. S. 30) krftig gesichert. Nach dem Sturze des Omai jaden-geschlechtes aber (1031) hrte die Verbindung der arabischen (maurischen)^) Reiche unter einander auf, und selbstndige Emire befehdeten sich gegenseitig. Dieser innere Zwiespalt gab den nrdlichen christlichen Reichen die Mg-lichkeit, erobernd nach Sden vorzudringen 4). Freilich fehlte ihnen anfangs 5) zu greren Erfolgen Einheit und Kraft, aber im Laufe der Jahrh. bildeten sich mchtigere Reiche, an der Westkste Portugal, im No. zu beiden Seiten des Ebro A r a g o n i e n und in der Mitte das mchtige C a st i l i_ e n 6). Die arabische Herrschaft wurde im 15. Jahrh. auf den sdstlichen Ksten-strich um Gran'da beschrnkt. Durch Vermhlung Ferdinands des Katholischen von Aragonien (14791516) mit der Knigin Jsabella von Castilien (1474 1504) wurden die beiden grten Reiche der Halb-insel vereinigt7). 1) die im Dienste Spaniens, des Kaisers und des Papstes. Leos X., standen. 1516 (nach dem Tode Ferdinands d. Kathol.) kam ein allseitiger Friede zustande. Franz J. ward von Maximilian als Herr von Mailand anerkannt; dem Papste gab derselbe gegen die pragmatische Sanktion von 1438 die Annaten zurck, erhielt dafr aber die Besetzung aller Bistmer und Abteien (die volle Herrschaft der die Kirche); mit den Schweizern erneuerte er den Bund von 1474. 2) Vor allem glnzte Crdova, die Hauptstadt, durch Palste, Moscheen u. Bder. In der Architektur entwickelte sich allmhlich ein selbstndiger Stil, der sogen, maurische, der in den Bauten von Sevilla sewilja^ (im 12. Jahrh.) deutlicher hervortrat und endlich in denen von Granada (des. in dem Schlosse der Alhambra) in der Mitte des 13. Jahrh. seinen Hhepunkt erreichte. 3) Die Araber, welche von Mauretanien aus, stark mit Berbern vermischt, Spanien eroberten, haben von den spanischen Schriftstellern geradezu den Namen Mauren erhalten. 4) In den beginnenden Giaubenskmpfen zwischen Islam und Christentum bildete sich jener ritterliche Geist aus, der iit den Cidromanzen seinen Ausdruck gefunden hat. 5) Doch wurde Tole'do bereits 1085 erobert. 6) D. kleine Knigreich Navarra (soweit es sdl. v. d. Westpyren. lag) kam 1512 an Spanien. 7) Der Papst brachte den Titel Könige der Hispanien" auf.

10. Das Mittelalter - S. 189

1889 - Gotha : Perthes
189 Durch Verbindung mit den Stdteverbrderungen (den sogen. Hermandads), die sich zur Sicherung des Verkehrs gebildet hatten, brach das Knigtum den Trotz des Adels *); durch das Ernennungsrecht zu den geist-lichen Wrden und das Oberaufsichtsrecht der alle Handlungen der geistlichen Gerichtsbarkeit (Konkordat vom I. 1482, vgl. S. 180) wute es die spanische Kirche in Abhngigkeit von sich zu bringen. Die Inquisition, die zu einer kniglichen Einrichtung umgewandelt wurde, erwies sich als das beste Mittel, nicht nur die religisen, sondern auch politischen Widersprche zu unter-drcken. Als so das Knigtum seine Macht im Inneren gefestigt hatte, wandte es sich zum Glaubenskampfe gegen die Mauren. In demselben Jahre, da Granada erobert wart)2) (1492), fuhr Kolumbus der das Meer und nahm fr Spanien Besitz von Westindien (Amerika). Zu dem aragonischen Gebiete in Italien (Sicilien) kam Auf. des 16. Jahrh. Neapel (vgl. S, 171). Der Erbe aller dieser Lnder (Spaniens, Siciliens, Neapels, der neuen Welt) wurde bei dem Tode Ferdinands (f 1516) der Sohn seiner Tochter Johanna und des Habsburgers Philipps des Schnen. Karl, der bei dem frhen Tode seines Vaters bereits die (burgundischen) Niederlande erhalten hatte und nach dem Tode seines Grovaters, Maximilians I., auch das deutsche Reich gewann. Ferdinand - . Jsabella Maximilian ^ . Maria von Aragonien " von Castilien von sterreich " von Burgund Johanna, Erbin v. Spanien Gem.: Philipp d. Schne v.burgund 1506) Karl I. (V.) Ferdinand (I.) Karl war in dem flandrischen Gent (a. d. m. Schelde) 1500 geboren und in groer Zurckgezogenheit und Abgeschlossenheit in den Niederlanden herangewachsen. Eine zarte, langsam sich entwickelnde Natur, stand er auch nach seiner Mndigkeitserklrung (1515) den Geschften fern. Die Wirren, welche bei dem Tode Ferdinands in Spanien ausbrachen, riefen den jungen König dorthin; wenige Jahre darauf, nachdem er mit Mhe die Anerkennung der Reichsstnde (Cortes) in Castilien und Aragonien erhalten hatte, verlangte seine Ernennung zum rmischen Kaiser sein Erscheinen in Deutschland, das von dem jungen Fürsten die Befriedigung seiner staatlichen und kirchlichen Bedrfnisse erwartete. Whrend die einzelnen Nationen ein Eingehen auf ihre besonderen Angelegenheiten von Karl erhofften, erhob sich in diesem selbst immer mehr der Gedanke des christlichen Weltreichs. Der Kampf gegen den Islam und die Zurckdrngung der franzsischen Macht in Italien wurden die staatlichen Ziele, fr die er die Krfte der einzelnen Völker zu verwenden gedachte. b) Deutschland (unter den Habsburgern). Seine uere und innere Ohnmacht. Nach dem Aussterben des luxemburgischen Hauses wurde Albrecht Ii., Herzog von sterreich (als Schwiegersohn Sigismunds Erbe 1) Durch bernahme der Gromeisterwrde in den 3 spanischen Ritterorden von San Jago [cha'go], Alcantara und Calatr'va verpflichtete sich Ferdinand das geistliche Rittertum zum Gehorsam.^ 2) Wegen der endlichen berwltigung der Mauren erhielten Ferdinand und Jsabella den Ehrennamen der katholischen Könige.
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